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Geschichte der Treisberger Feuerwehr

Aller Anfang ist schwer

v.l: Paul Moos, Bruno Hodel und Eugen Henrizi (Foto: Archiv)

Zur Gründungsversammlung eigens angereist waren der Regierungsamtmann Bechtel und der Kreisinspektor Philippi. Die aus dreizehn Mann neu ins Leben gerufene Feuerwehr haben Josef (Jupp) Göbbel zum ersten Brandmeister und Heinrich (Heini) Ott zu dessen Stellvertreter gewählt. Die Namen der ersten Einsatzabteilungsmitglieder waren Erich Blumer, Alois Buchtalik, Herbert Habig, Eugen Henrizi, Willi Henrizi, Bruno Hodel, Edwin Marx, Paul Moos, Albert Ott, Richard Sachs und Walter Sachs, die aber nur mündlich überliefert und nicht schriftlich in der Chronik festgehalten wurden.

Als Gerätehalle diente anfangs eine Garage neben der Milchsammelstelle im Gemeindehaus. Auf dem rückseitigen Friedhof befand sich zum Trockenen der Schläuche ein schlichter Mast. Zwei Jahre nach Gründung erhielt die Feuerwehr eine Motorspritze, eine TS 8/8, mit VW-Motor. Aus diesem Grund musste die malerische Weth, der Dorftümpel am Ortsende Richtung Finsternthal, einer Wasserzisterne Platz machen. „Die Entwicklung kann nur wenig Rücksicht auf Sentimentalitäten nehmen“, heißt es hierzu in der Chronik. Am 17.12.1959 wurde das Wasserreservoir mit 120 m³ Fassungsvermögen seiner Bestimmung übergeben.

Der begrenzte Platz bewegte die Gemeinde zu einem Neubau. Am 06.Dezember 1960 wurde das neue Feuerwehrgerätehaus eingeweiht. Die Baukosten für das Gebäude mit seinen zwei Gerätehallen, den Räumen im Obergeschoss und dem 12 m hohen Schlauchturm betrugen 40.000 DM. Die Eigenleistung der Kameraden nicht mit eingerechnet.

Mittlerweile stand Heinrich Ott an der Spitze der Treisberger Wehr. Per Wahl hatte er 1956 den ersten Brandmeister Göbbel abgelöst. Da Heinrich Ott vier Jahre später, am 17. November 1960, zum neuen Bürgermeister gewählt wurde und der Gesetzgeber verbietet beide Ämter in Personalunion zu begleiten, gab es abermals einen Wechsel. Bruno Hodel hieß der neue Brandmeister. Aufgrund seiner weiteren Ämter als Pumpenwart und Rohrmeister gab er den Posten des Feuerwehrhauptmanns anderthalb Jahre darauf jedoch an Otto Reitz weiter, der dieses Amt bis 1971 innehatte. Seine Nachfolger wurden Helmut Fritz, Peter Ott (ab 1988), Hans-Jürgen Neuner (ab 2004) und Bernd Henrizi (2008 bis 2021). Seit dem 27.08.2021 ist Manuel Weier der Wehrführer der FFW Treisberg.

Brände

Brennende Feldscheune der Familie Henrizi (Foto: Archiv)

In der Geschichte der Feuerwehr Treisberg gab es kleinere Brände im Wald. So z.B. am grauen Stein oder am Rundwanderweg. Der Ort selbst wurde, mit Ausnahme der beiden nachfolgenden Brände, bis in die Gegenwart verschont.

 

19. Januar 1963

An diesem Datum wurde Freiwillige Feuerwehr Treisberg erstmals auf die Probe gestellt. Die Alarmierung erfolgte um 06:30 Uhr über Sirene. Aus dem Haus Nummer 12 (heute Hunoldstaler Str. 14) quoll dichter Qualm. Der Wochenendmieter Herr Groth hatte am Vorabend tüchtig eingeheizt, um die Räume für den Besuch der Familie am nächsten Tag vorzuwärmen. Einer der Balken, durch den das Ofenrohr führte, begann zu glimmen und setzte letztendlich das Fachwerkgebälk in Brand. Durch die schnelle Hilfe herbeieilender Nachbarn sowie dem Einsatz der Feuerwehr wurde die Brandstelle rasch unter Kontrolle gebracht. Der bei diesem Brand entstandene Sachschaden war zum Glück gering.

 

31. Januar 1965

Spätabends an diesem Sonntag stand die mit Stroh und Gerätschaften gefüllte Feldscheune von Eugen Henrizi auf der Lei in hellen Flammen. Obwohl die Feuerwehr innerhalb kürzester Zeit eine Wasserverbindung hergestellt hatte und die Löscharbeiten zügig vorangingen, war das Gebäude nicht zu retten. Da die Scheune keinen elektrischen Anschluss besaß und eine Selbstentzündung des Ernteguts aufgrund der Jahreszeit auszuschließen war deutete alles auf Brandstiftung hin. Ein Täter konnte nie ermittelt werden.

Fernsehapparat

1958 schaffte die Feuerwehr einen Fernsehapparat an. Im Obergeschoss des Feuerwehrhauses wurde die Errungenschaft zunächst aufgestellt, später fand der Apparat im Gemeindehaus seinen Platz. Vor allem Sportsendungen erfreuten sich großer Beliebtheit, samstags abends zudem die Ratesendung „Einer wird gewinnen“ mit Hans-Joachim Kuhlenkampf oder das Hamburger „Ohnesorgtheater“. Für die Nutzung des Geräts hatte die Feuerwehr strenge Richtlinien erstellt: Der Apparat durfte nur von Feuerwehrmännern bedient werden, von Nichtmitgliedern galt es Eintrittsgeld zu erheben und der Raum musste stets in einem sauberen Zustand gehalten werden. Mit der Zeit verwässerten die Bestimmungen. Bevor sich Treisberger Privathaushalte in den späten 60er Jahren eigene Fernsehgeräte anschafften, diente der Apparat vor allem den Kindern des Ortes. Sonntags nachmittags etwa sah man sie regelmäßig im abgedunkelten Raum sitzen, wo sie mit Spannung die Westernserie „Bonanza“ verfolgten.

Jüngere Leser, die heute ihr eigenes Gerät und einen Computer mit Internetzugang besitzen, haben sicherlich Mühe, sich die damalige Wirklichkeit vorzustellen. Ältere Herrschaften hingegen werden den Rückblick eher als ein Rendezvous mit der Vergangenheit empfinden.

Jüngste Vergangenheit

Alter Ford Transit (Foto: Stefan Marx/Treisberg)

Die hiesige Feuerwehr hatte allen Grund sich neben regelmäßigen Übungen gesellige Stunden zu gönnen. So wurden in den Anfangsjahren Busausflüge an Rhein oder Main organisiert. Heute findet jedes Jahr die traditionelle Winterwanderung der Feuerwehr und alle zwei Jahre ein Grillfest statt. Insbesondere über die Tageswanderungen berichtete der Chronist Egon Schimkus ausführlich. Im Jahre 1965 enden seine Einträge allerdings, da er nach Wiesbaden verzog. Ein Nachfolger für die Chronik wurde nicht gefunden. Roland Ott füllte Mitte der 80er Jahre ein paar Seiten und hebt dort unter anderem erfreut hervor, dass die Mitgliederzahl der Freiwilligen Feuerwehr von 22 Mitgliedern im Jahre 1965 auf 46 Mitglieder im Jahre 1986 angestiegen ist (einschließlich aller passiven Mitglieder), die Folgeseiten der Chronik aber bleiben erneut weiß. In den Protokollbüchern der Jahreshauptversammlungen jedoch finden sich Ereignisse und Aktivitäten der Wehr festgehalten. Als Schriftführer hat Erich Blumer die Bücher von Anfang an geführt, 1979 übernahm sein Sohn Reiner Blumer dieses Amt, 1994 Bernd Henrizi. Seit 2013 wird dieses Amt wieder durch ein Mitglied der Familie Blumer, dem Enkel von Erich, Daniel Blumer, bekleidet.

 

Neuer Ford Transit (Foto: Stefan Marx/Treisberg)

Die Aufzeichnungen geben unter anderem Auskunft darüber, dass Mitte der 80er Jahre ein gebrauchter Unimog angeschafft wurde, den man 10 Jahre darauf durch einen gebrauchten Ford Transit und 2011 durch einen neuen Ford Transit ersetzte. Da die Treisberger Wehr nunmehr mobil ist, kann sie bei Lösch- und Hilfeleistungseinsätzen innerhalb der Großgemeinde Schmitten mitalarmiert werden.

 

Bei dem neuen Ford Transit handelt es sich um ein KLF (Kleinlöschfahrzeug), da optimal auf die geringe Tageseinsatzstärke und die Einsatzszenarien ausgerichtet ist. Seit Anfang Januar wurden die Schmittener Ortsteile Treisberg, Hundolstal, Brombach und Dorweil zum Löschzug (LZ) "Unteres Weiltal" zusammengeführt. Damit soll eine stärke Schlagkraft bei Einsätzen erreicht werden.

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